Dissertation veröffentlichen
- Sie schreiben gerade Ihre Doktorarbeit und fragen sich, was Sie im letzten Schritt bei der Veröffentlichung alles beachten müssen? Sie suchen Tipps zur Veröffentlichung?
Die Promotionsordnung Ihres Fachbereichs/Ihrer Fakultät regelt auch die Publikationspflicht, d.h. sie schreibt Art und Umfang der Vervielfältigung und die Pflichtexemplarabgabe an die Universitätsbibliothek vor.
Auf dieser Seite:
Digitale Dissertation auf dem Universitätsserver
Weitere Publikationsarten
Druckbeihilfe
Verwertungsgesellschaft
Literaturhinweise und weiterführende Links
Digitale Dissertation auf dem Universitätsserver
Viele Universitäten bieten die Möglichkeit, Dissertationen auf einem Dokumentenserver der Universität zu veröffentlichen.
Eine solche digitale Dissertation bringt Ihnen mehrere Vorteile:
- Die Veröffentlichung auf einem Universitätsserver ist in der Regel kostenlos.
- Ihre Arbeit ist sehr schnell weltweit verfügbar und über Metadaten recherchierbar.
- Sie können Informationen wie Tonaufnahmen, Videosequenzen, Animationen, Programme usw. integrieren.
Lassen Sie sich schon vor Beginn des Schreibprozesses über geforderte Dateiformate und andere Voraussetzungen zum digitalen Publizieren beraten. Die Veröffentlichung von digitalen Dissertationen obliegt i.d.R. der jeweiligen Universitätsbibliothek. Erkundigen Sie sich ggf. bei der Hochschulschriftenstelle Ihrer Hochschulbibliothek.
Allerdings gilt: Ganz gleich, für welche der folgenden Publikationsarten Sie sich entscheiden, eine Mindestanzahl an Druckausgaben auf Papier (i.d.R. zwischen 2 und 10) müssen Sie immer bei Ihrer Hochschulbibliothek abliefern. Dazu kommt eine vorgeschriebene Anzahl an Vervielfältigungsexemplaren oder eben das Publizieren im Internet.
Weiterführende Links:
- DissOnline.de
Portal DissOnline der Deutschen Nationalbibliothek mit Informationen rund um die digitale Dissertation auch für Doktoranden
Weitere Publikationsarten
Druck
Eine einfache Methode, der Veröffentlichungspflicht nachzukommen, ist der Weg zum Copyshop. Wenn Sie Ihre Dissertation allerdings bei einer Druckerei drucken lassen, erreichen Sie eine deutlich bessere Qualität und zahlen meist nicht viel mehr.
Mikrofiche
Die Veröffentlichung auf Mikrofiche (zusätzlich zu den Papier-Pflichtexemplaren) ist eine kostensparende Vervielfältigungsmöglichkeit und sinnvoll, wenn Sie viele Exemplare Ihrer Dissertation abliefern müssen. Ihre Dissertation wird verfilmt und ein so genannter Masterfiche erstellt, von dem beliebig viele Mikrofichekopien gemacht werden können. Auf einem solchen Mikrofiche im DIN A6-Format finden 98 Seiten eines DIN A4-Originals Platz.
Verlagsveröffentlichung
Wenn Sie die Hochschullaufbahn anstreben und/oder eine größere Leserschaft erreichen möchten, empfiehlt sich die Veröffentlichung der Dissertation bei einem Verlag. Je renommierter der Verlag, desto höher kann aber auch der Druckkostenzuschuss ausfallen, den Sie als Autor/in zu leisten haben.
Vergleichen Sie also mehrere Verlagsprogramme und Angebote und beschäftigen Sie sich vor Vertragsabschluss mit den Implikationen eines Verlagsvertrages. I.d.R. müssen Sie wesentlich weniger Pflichtexemplare abliefern, wenn Sie einen Verlagsvertrag mit einer Mindestauflage vorlegen.
Erkundigen Sie sich beim Prüfungsamt, ob eine Liste mit von der Universität anerkannten Verlagen geführt wird.
Veröffentlichung "on demand"
Beim "Publishing on Demand" wird immer nur die Exemplarzahl gedruckt, die gerade benötigt wird bzw. bestellt wurde. Eine aufwändige Lagerhaltung beim Verlag entfällt. Dies macht es jedermann möglich zu veröffentlichen, selbst wenn sich kein regulärer Verlag finden lässt. Auch für Dissertationen ist die Veröffentlichung "on Demand" ein gangbarer Weg, solange Ihre Fakultät ihn akzeptiert.
Ihr Werk erscheint als leimgebundener Laserausdruck, auf Wunsch erhält es eine ISBN und wird im Verzeichnis Lieferbarer Bücher angezeigt.
Eine Auswahl an "On Demand"-Verlagen:
- BoD
Books on demand: verlagsunabhängige Veröffentlichung von E-Books oder Print-Büchern - tredition
Self-Publishing-Dienstleister, Bücher können in allen gedruckten und digitalen Ausgabeformaten produziert werden.
Zeitschriftenveröffentlichung
Manche Promotionsordnungen lassen auch den Druck des wesentlichen Inhalts der Dissertation in einer oder mehreren wissenschaftlichen Zeitschriften gelten, um der Veröffentlichungspflicht Genüge zu tun.
Druckbeihilfe
Informationen zum Thema Druckbeihilfe bzw. Publikationsbeihilfe erhalten Sie u.a. bei folgenden Stellen
- Deutsche Forschungsgemeinschaft, Verlagsreferat, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Tel: 0228/ 8851
- Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG Wort, Untere Weidenstraße 5, 81543 München, Tel: 089 / 514 12 0
Verwertungsgesellschaft
Die Anmeldung von Publikationen bei der Verwertungsgesellschaft Wort bewirkt die Teilnahme an der so genannten "Autorenausschüttung": Ausgeschüttet werden Tantiemen für die Zweitnutzungsrechte Ihres geistigen Eigentums durch Bibliotheksausleihe bzw. (Foto-)Kopie.
Um diese Vergütung zu erhalten, müssen Sie den Verkauf von mindestens 100 Exemplaren bzw. eine angemessene Verbreitung des gedruckten Werkes in wissenschaftlichen Bibliotheken nachweisen können (lt. BoD-Books on Demand mindestens fünf Standorte in mindestens zwei regionalen Verbundsystemen - zu ermitteln im Karlsruher Virtuellen Katalog). Autoren, deren Werke nur kopiert oder im Selbstverlag erscheinen, steht weniger zu.
Wissenschaftliche Titel müssen einzeln und ohne Vertragsabschluss bei der VG WORT gemeldet werden. Dies kann online oder über die auch im Internet zur Verfügung stehenden Vordrucke erfolgen.
Literaturhinweise und weiterführende Links
- Jürgens, Kai U.: Wie veröffentliche ich meine Doktorarbeit? Der sichere Weg zum eigenen Buch. Kiel. 2007
- Promotionsratgeber / von Andreas Preißner (Hrsg.) ...4., völlig überarb. und erw. Aufl. München [u.a.] 2001.