2. Was brauchen Sie?

Durch die Analyse Ihres Themas (Schritt 1) haben Sie Ihr Suchfeld abgesteckt.
Bevor Sie nun in geeigneten Datenbanken und gedruckten Bibliographien recherchieren, überlegen Sie sich, welche Art Material und wieviele Literaturstellen aus welchem Zeitraum Sie brauchen.

 

 

Reichen Ihnen fünf bis zehn wirklich gute Literaturstellen oder soll Ihre Suche so vollständig wie möglich sein?

Elektronische Suchinstrumente sind hilfreich bei sehr speziellen Fragestellungen. Haben Sie ein breit angelegtes Thema, müssen Sie sich entscheiden, ob Sie alles zu diesem Sachgebiet benötigen, oder ob Sie nach Beiträgen suchen, die Ihnen einen Überblick verschaffen.
Diese Entscheidung bestimmt die Wahl der Recherchedatenbanken: Für eine vollständige Recherche reicht die Suche in den Katalogen Ihrer Hochschulbibliothek nicht aus. Gegebenenfalls müssen Sie mehrere Fach- und Spezialbibliographien aus verschiedenen Sprachbereichen durchsuchen und dürfen auch gedruckte Bibliographien nicht außer Acht lassen.
Auch auf die Wahl Ihrer Suchbegriffe wirkt sich diese Vorüberlegung aus, indem Sie z.B. Unterbegriffe einbeziehen oder nicht. Eine Recherche bleibt eine Gratwanderung zwischen Zu-Viel- und Zu-Wenig-Finden.
Als Faustregel gilt: Wenn alle Suchergebnisse exakt das gewünschte Thema treffen, enthält die durchsuchte Datenbank sicherlich noch Literaturnachweise, die Sie nicht "erwischt" haben. Umgekehrt: Je näher Sie an eine vollständige Suche herankommen, desto mehr Informationsballast müssen Sie in Kauf nehmen.
 

Welchen Zeitraum soll Ihre Recherche abdecken?

Wie weit zurück soll Ihre Recherche reichen? Ab wann könnte Literatur veröffentlicht worden sein, die für Sie relevant ist?
Achten Sie bei der Wahl Ihrer Rechercheinstrumente darauf, ab welchem Erscheinungsjahr darin Publikationen verzeichnet sind. Greifen Sie ggf. auch auf gedruckte Bibliographien zurück, insbesondere bei historisch angelegten Themen.
Um tagesaktuelle Informationen zu bekommen, nutzen Sie Pressedatenbanken und Suchmaschinen.
 

Welche Publikationsarten benötigen Sie, um Ihr Thema zu bearbeiten?

Die Antwort auf diese Frage bestimmt mit, welche Recherchedatenbanken Sie wählen (Schritt 3), denn verschiedene Publikationsarten erfordern unterschiedliche Suchwege!

Welche Publikationsarten gibt es?

1. Selbstständig erschienene Literatur

  • Verfasserschriften (Monographien) und Sammelwerke: Sach- und Fachbücher, Lehrbücher, Handbücher. Sie verschaffen Ihnen am ehesten einen Überblick zum Thema, können allerdings durch ihren langen Entstehungsweg nicht so aktuell sein.
  • Hochschulschriften: Dissertationen, Habilitationen, Diplomarbeiten. Sie halten Forschungsergebnisse fest. Hier können Sie detaillierte Informationen zu Forschungsarbeiten und deren Veröffentlichung nach wissenschaftlichen Standards erwarten. Diplomarbeiten sind allerdings i.d.R. schwer zu beschaffen, da sie als Prüfungsunterlagen gelten und nicht als Veröffentlichung.
  • Reports, d.h. auf einfache Weise vervielfältigte Arbeits- und Rechenschaftsberichte von Forschungsprojekten, zeichnen sich durch besonders hohe Aktualität aus.
  • Periodika: Zeitschriften, Jahrbücher, Zeitungen.

2. Unselbstständig erschienene Literatur

  • Aufsätze aus Zeitschriften, Sammelwerken, Festschriften, Kongressberichten. Zeitschriftenaufsätze und Kongressschriften geben Ihnen aktuelle Informationen.
  • Artikel aus Zeitungen versorgen Sie mit tagesaktuellen Informationen. Nutzen Sie ergänzend Suchmaschinen im Internet.


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